No Frost-Kühlschrank – kein Abtauen mehr
- höherer Anschaffungspreis
- weniger Stromkosten
- gleichbleibende Energieeffizienz
- kein Abtauen mehr
- Umluftkühlung entzieht Feuchtigkeit
- Der Anschaffungspreis von No Frost-Kühlschränken ist etwas höher als bei klassischen Geräten. Dafür kommt das Gerät mit geringeren Stromkosten aus.
- Da sich kein Eis bildet, bleibt die Energieeffizienz konstant, ein Abtauen ist nicht mehr nötig.
- Im Prinzip ist die No Frost-Technologie eine Umluftkühlung für das Gefrierfach, die Luft gleichmäßig verteilt und so Feuchtigkeit besser aufnehmen kann. Gleichzeitig wird die feuchte Luft kontinuierlich aus dem Gefrierfach entfernt.
Wie funktioniert die No Frost-Technologie?
No Frost besagt zunächst, dass der Gefrierschrank kein Eis mehr bildet, da die Technik die Eisbildung verhindert. Das erfolgt im Prinzip über eine permanente Umluftkühlung, die die Luft im Innern umwälzt und so für eine verbesserte Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Luft sorgt. Darüber hinaus wird die feuchte Luft permanent aus dem Gefrierfach entfernt. Das ist insofern wichtig, da eigentlich bei jedem Öffnen der Tür warme Luft in das Innere eindringt und bewirkt, dass sich Kondenswasser bildet – das sich dann als Eisschicht an Wänden und Schubladen absetzt.
Eisbildung treibt den Stromverbrauch in die Höhe
Eine wachsende Eisschicht im Innern des Gerätes sorgt über kurz oder lang zu Frust, wenn die Lagerfläche immer weiter eingeschränkt wird. Doch auch aus energetischer Sicht ist eine Eisbildung nachteilig, denn das Eis auf den kühlenden Lamellen wirkt isolierend und die Kühlung des Gerätes muss diese Schicht erst durchdringen. Damit steigt der Stromverbrauch teilweise erheblich an.
Bei einem No Frost-Gerät liegen die Lamellen nicht direkt im Innenraum, sondern sind etwas abseits positioniert. Ein Ventilator bläst anschließend die kalte Luft vom Verdampfer in den Gefrierraum. Lediglich an den hinteren Kühlrippen schlägt sich wie bisher auch die Luftfeuchtigkeit nieder.
Bleibt diese Schicht bei einem klassischen Kühlschrank erhalten, schaltet sich bei einem No Frost-Gerät der Ventilator für kurze Zeit ab und erhitzt die Rippen für einen kurzen Augenblick. Das Wasser schmilzt und wird umgehend zu einem Verdunstungsbehälter weitergeleitet. Die Wärme bleibt jedoch direkt bei den Rippen, da der Ventilator je nicht läuft.
Muss man No Frost-Kühlschränke abtauen?
Einen funktionierenden No Frost-Kühlschrank brauchst du eigentlich nicht abtauen, auch wenn die Bezeichnung eigentlich vor allem für die gleichmäßige Luftzirkulation im Innern steht. Das Wasser wird durch den Ventilator gesammelt und verdampft von allein. Ausnahmen gibt es lediglich, wenn du beispielsweise warme Speisen einfüllst oder die Tür häufig sehr lange offensteht. Hierfür ist eine No Frost-Kombination mit Abtauautomatik eine ideale Lösung, denn auch bei Eisbildung erledigt das Gerät die Arbeit dann von ganz allein.
Bauweise von No Frost-Kühlschränken
No Frost besagt für gewöhnlich, dass der Kühlschrank mit Umluft arbeitet. Bei der Bauweise hast du dennoch die Wahl zwischen Kühl-Gefrier-Kombinationen, einem Side-by-Side-Kühlschrank oder dem klassischen Kühl- oder Gefrierschrank in verschiedenen Größen. Manche Geräte sind dabei zusätzlich mit einem Wasserspender oder einer Eiswürfelfunktion ausgestattet, für die dann teilweise ein Festwasseranschluss notwendig ist. zudem gibt es Geräte für den Unterbau oder freistehende Modelle.
Bei manchen Geräten musst du den Sammelbehälter für das Kondenswasser manuell leeren, um zu vermeiden, dass sich Wasserlachen in der Küche bilden.
Aufgrund des Ventilators ist die Geräuschentwicklung des Gerätes tendenziell auch etwas höher als bei einem klassischen Kühlschrank. Wenn du das Gerät in einem viel genutzten Raum aufstellen möchtest, achte hier beim Kauf auf eine geringe dB-Zahl.
Besonders kleine No Frost-Kühlschränke – gibt es die?
Die meisten No Frost-Kühlschränke sind vergleichsweise groß und freistehend mit rund 170 bis 360 Litern Nutzinhalt. Doch nicht jede Küche ist groß genug, um einen solch voluminösen Kühlschrank aufzustellen. Dafür gibt es auch kleine Einbaugeräte mit ca. 80 bis 95 Litern Nutzinhalt, die du einfach unter der Arbeitsplatte platzieren kannst. Allerdings sind diese im Vergleich zur Größe vergleichsweise teuer in der Anschaffung.
Mit einem No Frost-Kühlschrank umziehen
Für gewöhnlich bildet ein No Frost-Kühlschrank keine Eisschicht im Innern, sondern das Eis taut regelmäßig an den Lamellen ab und verdunstet. So kannst du bei einem Umzug vor dem Transport auf das langwierige Abtauen verzichten, sondern brauchst gegebenenfalls nur den Behälter leeren. Während des Umzugs gilt jedoch wie für alle Kühlschränke ein möglichst aufrechter Transport und eine Wartezeit von bis zu 24 Stunden, bis du das Gerät wieder einschaltest und in Betrieb nimmst. Hier weiß sicherlich die Bedienungsanleitung Bescheid, wie lange die Wartezeit minimal beträgt.
Kaufkriterien für einen No Frost-Kühlschrank
- Achte beim Kauf auf die Energieeffizienzklasse A++ oder A+++. Damit sparst du zusätzliche Energie und damit auch Stromkosten.
- Übersichtliche Fächer tragen dazu bei, dass du Lebensmittel schnell findest und die Tür jeweils nur kurze Zeit offenstehen braucht.
- Eine geringe Lautstärke ist vor allem wichtig, wenn du das Gerät in einem viel genutzten Raum aufstellen willst.
- Der Nutzinhalt sagt aus, wie groß deine Lagerfläche ist. Je größer diese ist, desto höher ist auch der Stromverbrauch. Stimme deinen Bedarf also auf die Größe des Gerätes ab.
- Die Klimaklasse sagt aus, bei welchen Umgebungstemperaturen der Kühlschrank optimal arbeitet In unseren Breitengraden ist das für gewöhnlich N, d. h. Temperaturen zwischen 16 und 32°C.
Die wichtigsten Hersteller und ihre Besonderheiten
Den ersten No Frost-Kühlschrank hat der Hersteller Bosch entwickelt. Seitdem haben auch andere Marken ihre eigenen Geräte auf den Markt gebracht. Dabei heißt die Technologie nicht immer gleich und jeder Hersteller setzt auf Besonderheiten. Die Technologien heißen jedoch bei Siemens, Bosch, Liebherr oder Samsung auch mal gleich.
Technologie | Besonderheiten |
---|---|
iceTwister |
|
MultiAirFlow-Technologie |
|
freshSense-Sensoren |
|
FastFreeze-Technologie |
|
Die häufigsten Fehler bei No Frost-Kühlschränken
Vor allem mit zunehmendem Alter kann ein Kühlschrank anfangen, seltsame Geräusche von sich zu geben, Wasser zu verlieren oder ungewöhnliche Pieptöne abzusenden. Meist hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers, in der die wichtigsten Fehler und ihre möglichen Ursachen aufgelistet sind. Doch auch markenübergreifend gibt es typische Probleme, die sich meist mit nur wenigen Handgriffen beseitigen lassen.
Der Kühlschrank ist sehr laut
Stimmt etwas mit der Kühlleistung nicht, arbeitet der Kühlschrank dauerhaft und ist unter Umständen lauter als gewöhnlich. Schuld sind hier für gewöhnlich Ursachen wie eine defekte Dichtung, durch die permanent Wärme eindringt. Um bereits bei der Anschaffung ein Augenmerk auf die Lautstärke zu haben, achte auf ein Modell mit einer geringen dB-Zahl. Die meisten Geräte liegen hier zwischen 40 und 42 dB.
Was tun, wenn der Kühlschrank brummt?
Störgeräusche können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist z. B., wenn das Gerät auf einer unebenen Fläche steht, sodass sich die Kühlflüssigkeit nicht gleichmäßig verteilt. Auch ein fehlender Abstand zur Wand, durch den die Luftzirkulation behindert ist, erhöht die Kompressorleistung und führt zu einer stärkeren Geräuschentwicklung.
Der No Frost-Kühlschrank verliert Wasser
Verliert das Gerät Wasser, ist das ein ziemlich sicheres Indiz dafür, dass die Kühlleistung gestört ist und es dringend an der Zeit zu handeln ist. Eine Ursache dafür kann eine nicht geschlossene Tür sein, sodass sich permanent Kondenswasser bildet. Wird dieses an der Rückseite in einer Verdampferschale aufgefangen, kann es sein, dass diese einfach überläuft, wenn sich zu viel Wasser bildet.
Läuft das Wasser direkt aus dem Kühlschrank heraus, kann auch der Ablauf zur Auffangschale hin verstopft sein. Hier hilft dann eine einfache Reinigung aus.
Etwas komplizierter wird es, wenn das Rohrsystem undicht, der Kühlmittelverdichter verschlissen oder die Elektrik defekt ist. Hier hilft dann in der Regel nur noch ein Experte weiter.
Die richtige Temperatur beim Kühlschrank einstellen
Bei einem normalen 3-Sterne-Gefrierschrank liegt die Temperatur bei -18°C. Hier sind Lebensmittel rund 3-12 Monate haltbar. Im Gegensatz zu einem Kühlschrank, der im Sommer eine etwas höhere Leistungsstufe benötigt als im Winter, bleibt die Temperatureinstellung des Gefrierschranks das gesamte Jahr über konstant.
Warum piept der Kühlschrank?
Moderne No Frost-Geräte sind für gewöhnlich mit einem Signalton ausgestattet, der bei Fehlfunktionen akustisch darauf hinweist. Für gewöhnlich ist das beispielsweise eine allzu plötzliche Temperaturveränderung im Innenraum oder eine zu lange offenstehende Tür. Gibt es verschiedene Signaltöne, die eventuell noch von Symbolen im Display begleitet werden, gibt die Bedienungsanleitung Auskunft.
Der No Frost-Kühlschrank vereist
Wie jeder andere Kühlschrank auch verfügt der No Frost-Kühlschrank über einige Verschleißteile, die im Lauf der Zeit dazu führen können, dass das Gerät trotz seiner praktischen Funktion vereist. Die Ursachen dafür sind durchaus vielfältig und können sich je nach Bauweise und Hersteller unterscheiden.
- Ein zu warmer Standort neben einer Heizung oder an der Wand sind ungeeignet für einen Kühlschrank.
- Die Temperatur im Innern ist möglicherweise zu hoch eingestellt.
- Du öffnest den Kühlschrank zu häufig und zu lange.
- Du füllst warme Speisen in den Kühlschrank, sodass sich unverhältnismäßig viel Kondenswasser bildet, das das Gerät nicht verdampfen kann.
- Die Gummidichtung ist defekt, sodass permanent Luft in das Gerät strömt.
- Einzelne Komponenten wie die Steuerungsplatine oder der Thermostat sind defekt.
No Frost – ja oder nein?
Trotz des etwas höheren Anschaffungspreises lohnt sich ein No Frost-Kühlschrank durchaus, denn das Gerät spart jede Menge Strom. Gewährleistet ist das durch die eisfreien Lamellen, da die Energie zum Kühlen so auf einem konstant niedrigen Niveau bleibt. Die Lebensdauer ist ungleich höher, da das Aggregat seltener arbeiten braucht als bei einem klassischen Gerät. Schließlich ist da noch die Zeitersparnis, da du das Gerät praktisch nicht abtauen brauchst. Und auch das Gefriergut profitiert von der Technologie: Durch die trockene Luft frieren Lebensmittel nicht so schnell zusammen und lassen sich später einfacher portionieren.
Eine preiswerte Alternative zu No Frost: Low Frost
Die Anschaffung von No Frost-Kühlschränken ist durchaus teurer als jene eines klassischen Kühlschranks. Wer hier sparen möchte, kann alternativ zu einem Gerät mit Umluftkühlung auch einfach zu einem Low Frost-Kühlschrank oder einem besonders energiesparenden A+++-Modell greifen. Beide verfügen nicht über eine Umluftfunktion, sondern sind mit besonders guten Dichtungen ausgestattet, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern, sodass Wärme wirklich nur eindringt, wenn du die Tür öffnest.
Ein Kühlschrank mit Abtauautomatik ist übrigens nicht das Gleiche wie das No Frost-System. Ersterer fängt erst dann zu arbeiten, wenn sich bereits Eis gebildet hat. Im Optimalfall ist auch der No Frost-Kühlschrank mit einer Abtauautomatik ausgestattet.
Weiterführendes
Dieses Video zeigt dir Unterschiede zwischen den verschiedenen Low-Frost- und No-Frost-Technologien:
Erstmals entwickelt hat Bosch die No Frost-Technologie. Dieses Video erklärt die Technik, die dahinter steckt: